#028 Hitlers "Vollstrecker"
Heinrich Luitpold Himmler (* 7. Oktober 1900 in München; † 23. Mai 1945 in Lüneburg) war ein deutscher Politiker der NSDAP und einer der Hauptverantwortlichen des Holocaust.
Der Sohn eines katholischen Gymnasiallehrers träumt von einer Offizierskarriere, kommt 1918 jedoch nicht mehr an die Front und wird aus dem Heeresdienst entlassen. Als Student der Landwirtschaft in München schließt er sich antisemitisch-völkischen Kreisen an, tritt in die rechtsgerichtete NSDAP ein und beteiligt sich 1923 am Putschversuch Hitlers in München.
Sein Aufstieg beginnt 1929 mit der Ernennung zum „Reichsführer-SS“. Der unscheinbare und blasse Biedermann, der das Christentum durch Germanenkult ersetzen will und neuheidnische Bräuche liebt, erweist sich als skrupelloser Politiker. Himmler baut mit der SS eine parteiinterne Ordnungstruppe zur Eliteeinheit aus und bringt den gesamten „braunen“ Sicherheitsapparat unter seine Kontrolle. Seine Waffen-SS wird zu einem Wehrmachtsteil und beteiligt sich vor allem an der Ostfront an grausamen Kriegsverbrechen.
Bis 1945 organisiert Himmler den systematischen Mord an europäischen Juden. Darüber hinaus plant er ein riesiges Umsiedlungs- und Vertreibungsprogramm. Gegen Kriegende versucht er mit den Westmächten zu verhandeln. Hitler entzieht ihm daraufhin alle Ämter. Nach der deutschen Kapitulation flieht Himmler, wird jedoch aufgegriffen und nimmt sich am 23. Mai 1945 in einem britischen Vernehmungslager mit einer Zyankalikapsel das Leben.
Buchtipp in dieser Folge:
Heinrich Himmler: Biographie von Peter Longerich