Wunder. Wissen. Weltkrieg.

Wunder. Wissen. Weltkrieg.

#042 Kriegskind

#042 Kriegskind

Noch vor Kriegsausbruch wird Herbert 1939 in Alten-Buseck in Hessen geboren. Zunächst erlebt er eine schöne und behütete Kindheit auf dem elterlichen Hof. Doch schon bald kommt der Krieg mit all seinen Schwierigkeiten. Herberts Vater und sein geliebter Onkel Willi werden nach Russland eingezogen. 1942 kehrt der Vater schwer verwundet zurück. Der Bruder seiner Mutter fällt 1943 in Russland. Herberts Patenonkel Willi fällt nur wenige Tage vor Kriegsende an der Oder. Die Mutter ist mit ihrem Kummer und der vielen Arbeit zu Hause allein. Sie kümmert sich um den Großvater, Herberts Cousinen Dodo und Mimi. 1944 wird noch der kleine Manfred geboren. Arbeit gibt es mehr als genug: Die Landwirtschaft. Der Garten. Die Küche. Die Wäsche. Die Kinder. Alles und jeder will versorgt werden. In der Nähe des Hofes leben russische und französische Kriegsgefangene. Ausgemergelte und zaundürre Gestalten, denen Herbert hin und wieder einen Apfel oder ein Stück Brot vorbeibringt. Die Franzosen helfen den Bauern auf den Feldern bei der Arbeit. Leo und Andres, zwei dieser Männer wachsen dem kleinen Herbert besonders ans Herz. Heiße Tränen fließen, als diese nach Ende des Krieges in die Heimat zurückkehren. Am 06. Dezember 1944 wird Gießen angegriffen. Amerikanische Flugzeuge werden Bomben ab und legen die Stadt in Schutt und Asche. Herbert erinnert sich an die vielen verkohlten und verbrannten Leichen. Die Front rückt immer näher und näher. Im Frühjahr wird Alten Buseck von den Amis besetzt. Herbert erlebt die Jahre des Nachkriegszeit und trägt die Erinnerungen auch heute noch mit sich.

Beginn des Interviews ab 12 Minuten

History Wissen ab 1 Stunde 11 Minuten

Interviewpartner in dieser Folge:
Herbert Rau

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#041 Der Todesengel

Er ist einer der berüchtigtsten Verbrecher des NS-Regimes: Josef Mengele, der Arzt von Auschwitz, hat an Insassen des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers grausame Experimente durchgeführt. Bereits im Mai 1945 wird er offiziell wegen Massenmordes gesucht. Doch er kann untertauchen – und schließlich nach Übersee entkommen

Heute erfolgt ein Portrait über Josef Mengele

Buchtipp:

Ich habe den Todesengel überlebt- Ein Mengele Opfer erzählt
von Eva Mozes Kor

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#040 Untergetaucht

Ernst Krakenberger wurde am 22. Dezember 1940 in Naarden, Niederlande, geboren. Sein Vater Otto Krakenberger arbeitet mit zwei jüdischen Partnern zusammen im Hopfenhandel in Nürnberg und muss das Geschäft nach der „Arisierung“ 1938/1939 aufgeben. Gemeinsam mit seiner Frau Martha flieht er in die benachbarten Niederlande, da er dort gute Kontakte zu einem deutschen Geschäftsmann namens Stockmann pflegt. Im Mai 1940 kapitulieren die Niederlande jedoch vor Nazi-Deutschland. Die deutschen Besatzer beginnen fast unmittelbar nach der Kapitulation, Maßnahmen gegen die niederländischen Juden zu ergreifen. Martha Krakenberger ist zu diesem Zeitpunkt schwanger. Wissend, was auf Juden in von Deutschen besetzten Länder zukommen wird, macht Familie Stockmann der Familie Krakenberger folgendes Angebot: „Wenn etwas ist, wir nehmen das Kind!“ Ab Mitte Mai lebt der knapp zweijährige Ernst bei Familie Stockmann in Aerdenhout, während die eigenen Eltern deportiert werden. Seine Hauptbezugsperson wird die erst 18-jährige Tochter der Familie, Maja Stockmann. Diese geht eine Scheinehe ein und gibt den kleinen Ernst als ihren eigenen Sohn aus. Die Familie versteckt noch ein weiteres jüdisches Kind, den 12-jährigen Herbert, der stets im Haus bleiben muss. Im Notfall können sich die beiden Jungen unter dem Boden eines Schrankes im Esszimmer verstecken. Ab 1943 lebt „Erni“ mit Maja alleine an verschiedenen wechselten Orten, da Familie Stockmann nun selbst untertauchen muss, da sie Kontakte zum niederländischen Widerstand pflegt und von den Deutschen gesucht wird. Ernst Krakenbergers Eltern überleben vier Konzentrationslager und werden erst Ende 1945 mit ihrem Sohn vereinigt. Auf den Wunsch ihrer katholischen Retter hin, lassen die Eltern ihren Sohn katholisch taufen. 1966 zieht Ernst Krakenberger zurück nach Nürnberg, um das väterliche Hopfengeschäft weiterzuentwickeln. Maja Stockmann und ihre Eltern erhalten von Yad VaShem die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“.

Interviewpartner in dieser Folge:
Ernst Krakenberger

Beginn des Interviews ab 8 Minuten

History Wissen:ab 1 Stunde 15 Minuten
Die Niederlande im 2. Welkrieg

Filmtipp: Die Schlacht um die Schelde

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#039 Der Kommandant von Auschwitz

In der heutigen Folge geht es um den Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz. Ein Mann, der selbst den Überblick über all die Verbrechen, die sich hinter dem Stacheldraht abgespielt haben, verloren zu haben scheint. Ein Mann, der mit seiner Frau und den Kindern nur wenige Meter entfernt vom Lager in einer Villa gewohnt hat. Ein Mann, der ein liebevoller Vater zu sein schien, der seine Pferde liebte und Ausflüge in die Natur. Wie konnte aus einem katholisch erzogenen Jungen ein solch abgebrühter Massenmörder werden, der lediglich Befehle ausführte?
Heute folgt ein Portrait über Rudolf Höß. Hört jetzt rein, um etwas über seine Kindheit und Jugend sowie seinen Werdegang bis hin zu den Gerichtsverhandlungen und letztendlich seine Hinrichtung zu erfahren.

#038 Nur das nackte Leben

Renate wurde 1937 in Berlin geboren. Als uneheliches Kind kann ihre leibliche Mutter sie zunächst nicht wie gewünscht versorgen, weshalb sie die ersten Jahre bei einer Pflegefamilie aufwächst. Ihr leibliche Vater arbeitet als persönlicher Chauffeur des späteren Reichministers Fritz Todt. Dieser rät ihm zur Heirat mit Renates Mutter. Mit vier Jahren muss Renate die geliebten Pflegeeltern verlassen und zieht zu ihrer Familie zurück. Kurz bevor Berlin Angriff der ersten Fliegerangriffe wird, rät Reichsminister Todt dem Vater, seine Frau und seine Kinder raus aufs sichere Land zu schaffen. Nach Pommern. Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder erlebt Renate dort schöne und glückliche Monate. Im Winter 1945 rückt jedoch die Rote Armee weiter Richtung Westen vor. Die Familie muss ihre Habseligkeiten auf einem Leiterwagen zusammenpacken und fliehen. Renate ist eines der vielen Flüchtlingskinder, die sich durch die klirrende Kälte und den meterhohen Schnee bei bis zu -20 Grad schleppen muss. Für ihren jüngsten Bruder, zum Zeitpunkt der Flucht ein Säugling, sind die Strapazen der wochenlangen Flucht zu viel. Er stirbt in den Armen seiner Mutter. Renate erlebt Tieffliegerangriffe, sieht Dutzende Tote, Verletzte und erreicht letztendlich Berlin. Auch die Nachkriegszeit, die von Hunger geprägt ist, hat sie noch genau im Gedächtnis. Das Erlebte haben ihr gesamtes Leben geprägt. Heute lebt sie in Prien am Chiemsee.

Interviewpartnerin:
Renate Gross

Beginn des Interviews ab: 7 Minuten

History Wissen:
Die Flucht aus Ostpreuße, Pommern, Schlesien, Brandenburg, etc.

Beginn ab: 1 Stunde 30 Minuten

Filmtipp in dieser Woche:

Die Flucht - Verlorene Heimat Ostpreußen

#037 Der Architekt des Massenmords

Reinhard Heydrich (1904–1942) war einer der mächtigsten Männer des »Dritten Reichs«: Als Leiter des Reichssicherheitshauptamts und engster Mitarbeiter Heinrich Himmlers lenkte er den Terrorapparat der Nationalsozialisten.

Bis zu seinem gewaltsamen Tod im Sommer 1942 hatte Reinhard Heydrich unter den Nationalsozialisten eine beispiellose Karriere gemacht. Als Leiter des Reichssicherheitshauptamts, stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren sowie Organisator der »Endlösung der Judenfrage« war er eine der Schlüsselfiguren der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik und einer der am meisten gefürchteten Männer des »Dritten Reichs«.

Heute folgt ein Portrait über Reinhard Heydrich.

Filmtipps in dieser Woche:

Die Macht des Bösen (2017)

und

Die Wannseekonferenz (2022)

#036 Flucht in die Freiheit (Teil II)

Frank Cohn wurde am 2. August 1925 in Breslau als Franz Cohn geboren. Gemeinsam mit seiner Mutter gelingt ihm die Überfahrt in die USA und erreicht am 30. Oktober 1938 den Hafen von New York. Aufgrund der antisemitischer Hasswelle, der Reichsprogromnacht, vom 9. November 1938 dürfen die Cohn in den USA bleiben. Frank lernt über das Radio Englisch und geht schon bald zur Schule. Nur einen Monat nach seinem 18. Geburtstag 1943 meldet sich Frank freiwillig als Soldat und möchte dem Land, das ihn aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Während seines Basic Training in Fort Benning, Georgia, wird er als US-Bürger vereidigt und der 87. Infanterie-Division zugeteilt. Über England gelangt Frank nach Frankreich, wo er nur wenige Monate nach der D-Das-Invasion im Juni 1944 am Omaha Beach ankommt. In Belgien entdeckt die Armee, dass Frank fließend Deutsch kann. So gelangt er zu einem zweiwöchigen Militärgeheimdienstkurs nach Le Vésinet, Frankreich, geschickt. Frank dient während der Ardenneoffensive und später in Deutschland als Mitglied eines sechsköpfigen Vernehmungsteams, das an die Geheimdiensteinheit namens T-Force, 12th Army Group, angeschlossen ist. Ihre Aufgabe ist es, den Wert von gefangenen Einzelpersonen und Gebäuden im Zusammenhang mit Regierung, Nazi-Partei, Industrie und Technologie für den Einsatz während der alliierten Besatzung und für die Verfolgung von Kriegsverbrechern zu bewerten. Während der anschließenden alliierten Besetzung Deutschlands setzt Frank seine Geheimdienstarbeit fort. An einem Punkt wird er beauftragt, deutsche Kriegsgefangene zu beaufsichtigen, die detailliert beschrieben wurden, um Nazi-Dokumente in die USA zu packen und zu versenden, um zukünftige Kriegsverbrecher zu verfolgen.

Interviewpartner in dieser Folge:
Frank Cohn

Beginn des Interviews ab: 8 Minuten

History Wissen ab 1 Stunde, 29 Minuten
Die T-Force

#035 Flucht in die Freiheit (Teil I)

Frank Cohn wurde am 2. August 1925 in Breslau als Franz Cohn geboren. Als Einzelkind wächst er wohlbehütet auf, sein Vater besitzt ein Sportgeschäft. Schon früh bekommt die Familie den wachsenden Antisemitismus zu spüren. Franks Onkel wird 1927 von einer Gruppe Nazis schwer verprügelt. Er stirbt später an diesen Verletzungen. Nach der Machtübernahme der Nazis muss Franks Vater sein Geschäft aufgeben. Im August 1938 reist dieser in die USA, um von Verwandten eine Eidesstattliche Erklärung zu bekommen, um mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten reisen zu dürfen. Währenddessen wird er bereits zuhause von der Gestapo gesucht. Franks Mutter kann ihren Mann mit einem Brief warnen und reist selbst mit ihrem Sohn mit dem Schiff über Rotterdam nach New York. Das Wiedersehen Ende Oktober ist von der Angst getrübt, sofort wieder zurückgeschickt zu werden. Am 9. November bricht jedoch eine Welle antisemitischer Gewalt herein, die als Reichsprogromnacht bekannt wird. Daraufhin verlängert Präsident Roosevelt alle Visa, sodass die Cohns in Amerika bleiben dürfen. Frank lernt über das Radio Englisch, geht zur Schule und meldet sich sofort nach seinem 18. Geburtstag 1943 freiwillig als Soldat. Er will dem Land, das ihn aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Als Soldat reist er zurück nach Europa, um dort gegen die Deutschen zu kämpfen.

Interrviewgast in dieser Folge: Frank Cohn

Beginn des Interviews ab 9 Minuten

History Wissen ab 1 Stunde 22 Minuten

#034 Verlorene Jugend

Kurt Losert wurde am 15. Juli 1927 in Tschirm, Kreis Troppau in Sudetenschlesien geboren, dem heutigen Tschechien.. Seine Kindheit verbringt er auf dem elterlichen Bauernhof und erinnert sich an viele glückliche Jahre. Mit gerade einmal 17 Jahren wird Kurt eingezogen und kommt an die Ostfront. Im eiskalten Winter Russlands geht es Tag für Tag nur um eines: Das nackte Überleben. Ums nach Hause kommen. Kurt erlebt die Not des Hungers, die Aussichtslosigkeit der gnadenlosen Kämpfe und das ständige Bewusstsein, vom Tode bedroht zu sein. Als er nach Kriegsende in die Heimat zurückkehren will, wird er zusammen mit Kameraden von einem Tschechen festgehalten und an die russischen Soldaten übergeben. Kurt ist jetzt einer von Millionen deutscher Kriegsgefangener. Mit einem Viehtransport wird er bis ins Herzen Russlands gebracht, haust in Erdbunkern, lebt unter schrecklichsten Bedingungen. Täglicher Begleiter ist der ständige Hunger. Mit bloßen Händen baut Kurt mit seinen Kameraden eine Straße bis nach Moskau. Über zwei Jahre darf er keinen Kontakt zu seinen Eltern aufnehmen. Er gilt als „vermisst.“ 1948 kehrt Kurt zurück nach Deutschland. Der Vater ist inzwischen verstorben, die Mutter aus der ehemaligen Heimat vertrieben. In Bayern treffen sich Mutter und Sohn endlich wieder. Seine Erzählungen sind ergreifend, emotional und ein erschütterndes Dokument dieser Zeit. Jugend? Begraben unter der Schneedecke Russlands, zusammen mit dutzenden Freunden und Kameraden.
Heute lebt Kurt nach wie vor in München.

Interviewpartner in dieser Folge:
Kurt Losert

Interviewbeginn ab: 6 Minuten, 40 Sekunden

History Wissen ab 1 Stunde
Gefangenschaft nach Kriegsende

Filmtipp in dieser Folge:

Soweit die Füße tragen
Das Tribunal

#033 Das Erbe von Auschwitz

Dr. Eva Umlauf hat als eines der jüngsten Opfer die Deportation und Verbringung ins Konzentrationslager Auschwitz überlebt. Sie erblickt am 19. Dezember 1942 in einem Arbeitslager für Juden, im slowakischen Nováky, das Licht der Welt. Ihre Mutter erzählt ihr später, wie sie für die Mithäftlinge zu einem Symbol für das Leben wurde.
Anfang November 1944 werden sie und ihre Eltern nach Ausschwitz deportiert. Mit dem Vorrücken der Roten Armee aus dem Osten, werden viele Tausend Insassen auf die sogenannten Todesmärsche Richtung Westen geschickt. Unter ihnen ist auch Evas Vater, der im KZ Melk stirbt. Eva überlebt als kleines Kind Auschwitz. Das grenzt an ein Wunder, denn es gab nur sehr wenige Kinder, die das Vernichtungslager überlebt haben. Im Juni 1945 verlässt die Mutter mit zwei kleinen Kindern Auschwitz in Richtung Slowakei und baut sich mit ihren Kindern ein neues Leben auf. Eva Umlauf zieht nach München, heiratet, wird Kinderärztin und bekommt drei Kinder. Bis heute ist für Eva Umlauf die Erinnerung an den Holocaust und der Umgang mit Antisemitismus zu einer wichtigen Lebensaufgabe geworden. Auf Lesungen und Vorträgen für Schulklassen erzählt sie jüngeren Menschen ihre beeindruckende Geschichte.

Interviewpartnerin in der Folge:
Dr. Eva Umlauf

Interviewbeginn ab 9 Minuten

History Wissen ab 58 Minuten

Buchtipp in dieser Folge:

Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen

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