#046 Der Sohn des Generals
Wolfgang Deckert wurde im November 1940 in Meissen geboren. Er ist das jüngste von drei Kindern. Der Vater ist der General Hans Joachim Deckert. Großvater Max Hildebrand hat eine riesige Fabrik in Freiberg, die Familie wird später enteignet. Wolfgang flieht mit seiner Mutter zu seinen Großeltern, die auf dem Fabrikgelände einen eigenen Bunker haben. Dort erlebt er die Ankunft der Russen. Sein Vater soll zu diesem Zeitpunkt die heiß umkämpfte Stadt Breslau halten. Siegen um jeden Preis, siegen, obwohl schon alles verloren ist. Als General weiß er, wie es wirklich aussieht und schickt seiner Familie wichtige Informationen zu. Wolfgang wird von seinen Geschwistern getrennt und gelangt mit seiner Mutter in den Westen. Sein Vater wird von den Russen gefangengenommen und zum Tode verurteilt. Die Familie erfährt erst 1946, dass er noch am Leben ist. Immer wieder schreibt Wolfgangs Vater kurze Briefe aus der Gefangenschaft. Für die Deckerts geht das Leben nach dem Krieg weiter. Wolfgangs Mutter kümmert sich aufopferungsvoll um ihr Nesthäkchen, trifft eigene Entscheidungen, wird zu einer selbstständigen, emanzipierten Frau. Das Todesurteil des Vaters ist inzwischen in 25 Jahre umgewandelt worden. 1955 kommt der gefallene General als sog. Spätheimkehrer nach Hause. 10 Jahre Gefangenschaft! Das Leben hat sich jedoch weiterentwickelt. Der Vater ist Wolfgang fremd. Für ihn beginnt nun die schlimmste Zeit seines Lebens.
Interviewpartner in dieser Folge: Wolfgang Deckert
Beginn des Interviews: 8 Minuten, 26 Sekunden
History Wissen: 1 Stunde, 16 Minuten
Filmtipp in dieser Folge: Das Wunder von Bern
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